Traditionell wird ein Projekt als erfolgreich angesehen wenn es:
- die geforderten Ziele
- im geplanten Zeitraum
- mit den geplanten Ressourcen erreicht
hat.
Was bedeutet dieses traditionelle „Ein-Projekt-als-erfolgreich-ansehen“?
Wenn wir also alle 3 Aspekte zu Projektbeginn gut formuliert haben wären wir hier sogar messbar. Wenn wir das auch noch so geschafft hätten, dass die am Projektende vorliegenden Ergebnisse mit dem am Anfang geplanten Zielen übereinstimmen
- hätten wir am Anfang die Zukunft vorhergesagt,
- wir hätten gewusst wann wer krank ist oder aus anderen Gründen nicht verfügbar ist,
- welche Ziele oder Rahmenbedingungen wie geändert werden,
- welche sonstige Ereignisse eintreten usw..
Also kurz: es ist in einem Vorhaben, welches unserer Projektdefinition genügt, unmöglich, das ursprüngliche Drama-Dreieck zu erfüllen oder anders ausgedrückt: wenn die Zukunft so eintritt wie geplant ist es ein unerhöhrter Glücksfall oder noch anders ausgedrückt: wenn in einem „echten“ Projekt die geplanten Ressourcen und die geplante Zeit ausreichen, um unter allen Umständen/Eventualitäten die anfangs gesetzten Ziele zu erreichen wurde mit großen Reserven geplant. Das heisst, es sind Ressourcen vorgehalten worden, um allen Eventualitäten zu begegnen, was i.d.R. einer Ressourcenverschwendung gleichkommt. Es ist also ein Drama mit diesem Dreieck…
Das Drama wird um so dramatischer je komplexer ein Projekt ist und auch je innovativer, je weniger Erfahrungen wir bereits mit dem Erreichen ähnlicher Ziele oder Beschreiten ähnlicher Wegen in der Vergangenheit gemacht haben.
In großen Projekten mit vielen fluiden Einflussfaktoren und wenigen Erfahrungen zu den bearbeiteten Inhalten bleibt die Sehnsucht nach dem perfekten Plan eine Sehnsucht bzw. der perfekte Plan eine Illusion, was seine eigenen Risiken birgt. Das bietet uns zwei grundsätzliche Strategien:
- Projekte klein „schneiden“ und generisch ausbauen, Komplexität reduzieren, nicht nach der berühmeten eierlegenden Wollmilchsau streben
- Projekte agil bearbeiten, der Plan ist kein Dogma, sondern laufend zu überarbeitende Orientierung
In unseren Seminaren und Workshops diskutieren wir mit unseren Kunden konkrete Ansätze für die Umsetzung dieser Strategien.
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